16.11.23
Feuer machen bei Regen und Nässe
Ein Lagerfeuer kann auf einem Outdoor-Trip nicht nur für Wärme und Schutz sorgen, sondern in Extremsituationen sogar lebenswichtig sein. Mit unseren Tipps kannst du ein Lagerfeuer auch bei Nässe und Regen entzünden.
Für ein Feuer bei Regen und Nässe benötigst du diese Zutaten:
- Feuerstarter
- Zunder
- Anzündholz
- Brennholz
- Eine geschätzte Feuerstelle
- Das passende Werkzeug
Als Feuerstarter eignet sich insbesondere ein Feuerstahl. Damit kannst du auch bei Regen und Nässe Funken erzeugen.
Als Zunder ist Birkenrinde ideal. Die in der Rinde enthaltenen Öle sorgen dafür, dass Birkenrinde sogar bei Nässe brennbar ist. Auch der sogenannte Kienspan, also das harzgetränkte Holz von Nadelbäumen, ist ein geeignetes Material. Der Zunder wird zuerst entzündet und dient dazu, das Anzündholz in Brand zu stecken. Das Anzündholz ist wichtig, weil es lange genug brennt, um das Brennholz zu entzünden.
Als Brennholz eignet sich vor allem das Kernholz von Bäumen. Dieses ist auch bei Regen trocken und brennt auch bei Regenwetter. Auch abgestorbene Äste bieten sich als Brennholz an. Oftmals ist das Holz unterhalb der Rinde auch bei Regen trocken. Weil dieser Bereich gerne als Unterschlupf verschiedener Tiere genutzt wird, achte darauf, diese nicht aus Versehen ins Feuer zu werfen.
Die passende Feuerstelle einrichten
Bei der Auswahl der passenden Feuerstelle wähle einen Ort, der vor Wind und Regen geschützt ist sowie eine stabile Unterlage bietet. Nicht geeignet sind schlammige oder sandige Böden. Natürlichen Schutz vor Regen bieten zum Beispiel Felsüberhänge oder Baumkronen. Aber Vorsicht: Auch bei Regen musst du sorgfältig darauf achten, die Umgebung durch dein Lagerfeuer nicht in Brand zu setzen. Wenn du keinen natürlichen Regenschutz für dein Feuer finden kannst, ist ein Tarp eine Alternative. Achte aber darauf, dass der Rauch abziehen kann und sich nicht unter dem Tarp staut.
Zum Gewinnen von Anzündholz und Brennholz ist eine Axt besonders gut geeignet. Damit kannst du Holz von größeren abgestorbenen Bäumen sammeln und gelangst an das trockene Kernholz. Mit einer scharfen Axt kannst du außerdem sogenannte Feathersticks erzeugen. Dabei handelt es sich um sehr feine Holzlocken, die sich sehr gut als Zunder eignen. Zudem kannst du auch etwas gröbere Holzteile als Anzündholz schnitzen.
Schone beim Sammeln von Brennholz die Natur und schädige die Bäume nicht unnötig.
Vorbereiten der Feuerstelle und des Feuers
Die Feuerstelle sollte so trocken wie möglich und außerdem vor Wind und Regen geschützt sein. Entferne also vorher alles nasse Material wie Blätter oder Moos und baue dir falls nötig einen Windschutz.
Das Brennmaterial schichtest du am besten in der klassischen Tipi-Struktur auf. Dazu legst du das Anzündholz aneinander, so dass eine Art Zeltstangenkonstruktion entsteht. Den Hohlraum kannst du mit Zunder auffüllen. Das bietet mehrere Vorteile:
- Das Feuer kann sich von innen nach außen ausbreiten
- Die Wärme geht ideal vom Zunder auf das Anzündholz über
- Es ist für eine gute Belüftung gesorgt.
- Rauch kann leicht abziehen.
Auch die sogenannte Log-Cabin-Struktur eignet sich sehr gut für ein Feuer bei Regen. Dazu wird das dickere Brennholz jeweils paarweise in verschiedenen Schichten übereinandergestapelt, wobei jede weitere Schicht im rechten Winkel zur Schicht darunter steht. Die Stärke der Schichten nimmt von unten nach oben ab. Auf diese Weise entsteht eine Form, die an eine Pyramide erinnert. Die Log-Cabin-Struktur ist besonders stabil und eignet sich besonders gut für größere Feuer.
Entzünden des Feuers
Bei nassem Wetter und Regen können klassische Feuerstarter wie Zündhölzer oder ein Feuerzeug möglicherweise nicht richtig funktionieren. Hier ist der Einsatz eines Feuerstahls zu empfehlen (auch Firesteel genannt). Dieses Werkzeug besteht entweder aus Stahl mit einem hohen Kohlenstoffanteil, kann aber auch mit Magnesium beschichtet sein. Damit lassen sich auch bei Nässe die Funken erzeugen, die für das Entzünden des Zunders notwendig sind.
Fazit
Auch bei Regen und Nässe ist es möglich, ein Feuer zu entzünden. Dazu braucht es nur das notwendige Wissen sowie das passende Werkzeug – und vielleicht etwas Übung.